Der Spargel, der Alltag und wir

Der Spargel, der Alltag und wir

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# Wort zum Sonntag

Der Spargel, der Alltag und wir

„Die Biester wachsen doch jeden Tag, natürlich bin ich morgen auch hier“! Diese  semi-fröhliche Antwort des Spargelverkäufers am Weiher, den ich vor ein paar Jahren fragte, ob er auch am Sonntag seinen Stand öffnet, habe ich nicht vergessen. Mittlerweile ist er zu einem feststehenden Begriff bei uns geworden. Natürlich freue ich mich, das feldfrische  Gemüse an sieben Tagen in der Woche kaufen zu können, aber dieser Satz hat mich auch zum Nachdenken gebracht. Man kann heraushören, dass die Arbeit des Spargelbauers auch Last bedeutet. Die Saison ist begrenzt und in den Wochen zwischen Ostern und Johannis bleibt sicherlich wenig Freizeit übrig. Die Ernte, das Sortieren, die Beladung des Autos und dann jeden Tag mindestens acht Stunden im Verkaufswagen. Das ist der Alltag des Spargelbauers. Seine Art des Broterwerbs, die er hoffentlich selbst gewählt hat. Ich beneide ihn nicht.

Gleichzeitig drängen sich aber auch andere Gedanken auf: Haben wir nicht alle einen Alltag, den wir meistern müssen? Mit gewissen Routinen, die zu jedem Tag dazugehören? Ein großer Teil unserer Gesellschaft arbeitet für ihr Einkommen und selbst diejenigen, die auf keiner Lohnliste stehen, leisten vielleicht Erziehungs- oder Pflegearbeit. Auch Rentner und Pensionäre können nicht den ganzen Tag im Liegestuhl sitzen, denn so lange wir leben, haben wir Bedürfnisse die erfüllt werden müssen. Wir müssen uns kümmern, jeden Tag aufs Neue, um uns selbst oder auch um andere. Schon allein die Zubereitung der Mahlzeiten. Manchmal nervt mich es so, wieviel Zeit ich jeden Tag damit verbringe um drei Mal am Tag zu essen. Aber wenn es eine Pille gäbe, die ich anstelle des Essens schlucken könnte, wäre ich trotz der Zeitersparnis wahrscheinlich nicht glücklicher. Dann lasse ich lieber ab und zu jemand anderes mein Essen zubereiten. Oder ich probiere ein neues Rezept aus und freue mich wenn es gelingt. Oder ich entscheide mich an einem Tag der Woche für ein ganz besonderes Gericht, irgend etwas, was nicht im normalen Alltag vorkommt. Oder ich backe einen Kuchen. Hauptsache es weicht ab von der Routine meiner Alltagsküche. Einerseits brauchen wir die Routinen in unserem Alltag, denn sie vereinfachen unser Leben. Andererseits haben wir auch immer wieder das Bedürfnis uns von ihnen zu befreien. Das gelingt meist am Wochenende, an Feiertagen oder im Urlaub am besten. Das Ziel ist die  Balance zu finden, zwischen dem was man muss und dem was man mag. Ideal ist, wenn man das mag, was man muss. Dass dies gelingt, wünsche ich Ihnen!

Edda Syborg, Evangelische Kirchengemeinde Hochheim

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